Das Start-up-Konzept der Professur für Open-Source-Software an der Friedrich-Alexander-Universität

Ein wichtiges selbst gesetztes Ziel unserer Forschung und Lehre ist es, studentische Start-ups zu erzeugen und zu unterstützen. Wir betrachten die Professur als Start-up-Inkubator. Während unser Forschungs- und Lehrkonzept eine gewisse Reife erreicht haben, steht das Start-up-Konzept noch am Anfang seiner Entwicklung; dies liegt an der (noch) geringen Anzahl an Datenpunkten (erfolgreiche oder fehlgeschlagene Start-ups), welche zur Steuerung benötigt werden. Aktueller Stand nach vier Jahren ist eine erfolgreich gegründete Start-up (Netdosis AG), zwei abgebrochene Start-ups und zwei noch in Entwicklung (“pre-seed”) befindliche Start-ups. Weiterhin unterstützen wir befreundete studentische Start-ups (z.B. AppWork GmbH), die aber nicht aus unserem Curriculum hervorgegangen sind.

Für eine studentische Start-up müssen mindestens die folgenden Dinge zusammenkommen: (a) Ein gutes Team, (b) eine gute Produktidee, (c) passende Finanzierung und (d) angemessene Betreuung.

Der erste Schritt zur studentischen Start-up geschieht durch ein AMOS-Projekt (das Agile-Methoden- und Open-Source-Programmierprojekt): Hier finden sich Studierendenteams zusammen, um von der Professur kuratierte Produktideen umzusetzen. Sowohl die Teambestimmung wie auch die Auswahl der Produktideen sind aktiv von uns betreute Prozesse, mit dem Ziel das passende Team für die richtige Idee zu schaffen. Wir entwickeln die Auswahl- und Bestimmungsprozesse mit dem Ziel inkrementeller Verbesserung immer weiter. Um nur einen Aspekt dieser Prozesse zu nennen: Es hat sich als sinnvoll erwiesen, große Industrieunternehmen aktiv anzusprechen. Wir sprechen sie an, ob sie nicht über AMOS Software entwickeln lassen wollen, welche sie selbst benötigen, aber auf Dauer lieber von einem Produktanbieter beziehen würden (Kontext, nicht Kern). Diese Unternehmen verfügen häufig auch über eine Risikokapitalabteilung, so dass Team, Produktidee, erster Kunde, und Finanzierung glücklich zusammenkommen können.

Hat sich ein Team gefunden, ist die Kompetenz da und inspiriert die Idee, begleiten wir die mögliche Start-up weiter. Wir unterstützen die Fortführung im Rahmen des Studiums, z.B. in Abschlussarbeiten, beraten aktiv in technischen und wirtschaftlichen Fragen und stellen die notwendigen Kontakte zu Kunden, Industriepartnern, und Risikokapitalgebern her. Wir unterstützen die Start-up mit Ressourcen (Räume, Netzwerk, Computer) und stellen über das Studium hinaus die Betreuung im Rahmen von EXIST-Stipendien sicher. Eine wesentliche Hilfe ist hier das Netzwerk von Industriepartnern und Business-Angels, das Prof. Riehle in den letzten vier Jahren in der Metropolregion Nürnberg aufgebaut hat. Als beständiger Grenzgänger zwischen dem Silicon Valley und der Metropolregion sorgt Prof. Riehle ebenfalls für die internationale strategische Perspektive.

Jenseits der direkt aus dem Studium kommenden Start-ups beabsichtigen wir auch, unsere Forschung in Produkte zu überführen. Hier ist es für Ergebnisse aber noch zu früh.

Gern stellen wir Ihnen unser Start-up-Konzept im Detail vor.